Trotz aller guter Vorsätze hatte mein Schreibcafé mal wieder Betriebsferien. Ständig nehme ich mir vor, etwas zu schreiben, und dann wird wieder nichts draus. Manchmal müsste der Tag mehr als 24 Stunden haben. Aber ob man dann wirklich mehr schaffen würde? Ich glaube doch eher nicht. Jedenfalls sind die letzten Monate wie im Flug vergangen.
Hier also eine kurze Zusammenfassung:
Im Januar hatte ich gleich zwei Grippen hintereinander und mich total dahingerafft. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder zu Kräften kam. Mit der Arbeit hatte ich nur wenige Tage ausgesetzt. Aber so nach und nach ging es mir dann wieder besser. Doch damit war es noch nicht vorbei. Im Februar hatte ich eine Zahn-Op. Es mussten mir zwei Backenzähne gezogen werden, die abgebrochen waren. So war es ziemlich schwierig, sie zu ziehen. Zu allem Überfluss hatten die Zahnwurzeln auch noch Kurven. Trotz unzähliger lokaler Betäubungen hatte ich wahnsinnige Schmerzen. Zum Schluss wurde noch alles mit sechs Stichen vernäht. Mit dem Antibiotikum musste ich schon einen Tag zuvor beginnen. Und dann kamen noch Schmerzmittel hinzu, die ich alle drei Stunden genommen habe. Sonst hätte ich es nicht ausgehalten. Nach einer Woche wurden die Fäden gezogen. Danach ging es schon etwas besser. Schmerzfrei war ich allerdings erst nach drei Wochen. Ich war fix und foxi. In all der Zeit habe ich mich mit pürierter Kost ernährt, wie Melissa.
Da kam mir natürlich im März der Kurzurlaub gerade recht. Das ist der Monat, wo ich immer noch ein paar Tage Urlaub nehme, bevor die Saison an der Arbeit beginnt. Bis November bekomme ich dann keinen Urlaub mehr. So hatte Gianni die Idee, dass wir diese drei Tage in einem Wellness-Hotel verbringen könnten. Schließlich hatten wir es beide nötig, uns einfach mal so richtig zu entspannen. Und da habe ich im Internet dies hier gefunden: http://www.notremaison.it/
Das Hotel ist in Cogne im Aostatal. Und ich sage euch, es war ein Traum. Die Landschaft war einfach herrlich, überall Berge. Es lag sogar noch etwas Schnee. Das Wetter war ein Traum, jeden Tag von morgens bis abends Sonnenschein. Wir sind teilweise in kurzen Aermeln gelaufen. Und dann erst das Hotel. Es war ein Chalet. Überall wo man hinsah, alles massives Holz. Unser Zimmer war sehr schön eingerichtet, auch hier überall Holz. Unser Bad hatte sowohl eine Dusche als auch eine Wanne.
Nach dem reichhaltigen Frühstück sind wir gelaufen, um die schöne Umgebung zu erkunden. Zum Glück hatten wir auch Wanderschuhe mitgenommen. Am Nachmittag sind wir zurück ins Hotel, haben uns Badezeug angezogen und sind in den Wellnessbereich gegangen. Dort gab es Schwimmbad, Sauna und Dampfsauna. In den Entspannungsphasen wurden uns je nach Wunsch Kräutertees, frisch zentrifugierte Säfte und Teller mit klein geschnittenem Obst und Gemüse gebracht. Wir fühlten uns wie im Paradies. Endlich hatte ich Zeit, einmal ungestört zu lesen. Normalerweise komme ich nur abends vor dem Einschlafen zum Lesen.
Am Abend haben wir uns zum Essen fertiggemacht und sind ins Hotelrestaurant. Wir hatten nämlich Halbpension gebucht. Im Restaurant war ebenfalls diese heimelige Atmosphäre mit all den dicken Holzbalken. Der Hotelchef brutzelte das Fleisch auf einem Grill. Die Ober standen schon bereit, uns zu bedienen. Wir konnten a la Carte essen, von der Vorspeise, erstem und zweiten Teller, bis zum Dessert. Es standen unendlich viele einheimische Gerichte zur Auswahl. Alles, was wir an diesen drei Abenden gegessen haben, war einfach köstlich. Nach dem Essen sind wir dann hinüber in den Aufenthaltsbereich gegangen. Auch hier war überall massives Holz. In der Mitte des Raumes gab es einen riesigen Kamin. Und man konnte sich dort drumherum setzen. An der Bar haben wir uns Espresso und ein Schnäpschen bestellt. So haben wir den Tag in aller Gemütlichkeit ausklingen lassen.
Für den Morgen des Abreisetages hatten wir noch eine Massage gebucht. Gianni hatte sich eine physiotherapeutische Rückenmassage ausgesucht und ich mir eine Ganzkörpermassage mit parfümierten Oelen. Da wir von den vergangenen Tagen schon entspannt waren, konnten wir die Massagen noch viel mehr genießen. Sie waren sozusagen das Tüpfelchen auf dem I.
Noch nie haben wir uns in drei Tagen so entspannt. Das werden wir wohl im nächsten Jahr wiederholen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich einmal im Jahr für ein paar Tage eine Auszeit zu nehmen. Und teuer war es überhaupt nicht. Im März ist schließlich keine Saison.
Nun ist die Kurzzusammenfassung doch länger geworden. Aber unseren Kurzurlaub konnte ich euch einfach nicht vorenthalten.
Morgen haben wir schon den ersten April, und es wird Zeit, dass ich mein Romanprojekt endlich in die Tat umsetze. Ich habe also vor, mich jetzt ganz intensiv ans Schreiben zu machen. Intensiv, immer unter Berücksichtigung, dass ich auch noch arbeite, Melissa zwei Vormittage in der Woche betreue und auch zu Hause so einiges zu tun ist. Mehr geht leider nicht. Aber wenn ich hartnäckig bin, werde ich es auch schaffen.
Martina Plagwitz